Bordeauxs verborgene Schätze: Warum Zweitweine in Top-Jahrgängen oft die besseren Käufe sind

Bordeauxs verborgene Schätze

Bordeaux – das Synonym für Prestige, Tradition und Spitzenwein. Namen wie Château Lafite Rothschild, Château Margaux oder Château Haut-Brion gelten als Inbegriff vinophiler Exzellenz. Doch mit dem Ruhm steigen auch die Preise – und zwar in schwindelerregende Höhen. In Ausnahmejahrgängen wie 2016, 2019 oder zuletzt 2022 erreichen die Grand Vins dieser Châteaux Preise von mehreren Hundert bis Tausenden Euro pro Flasche.

Für viele Weinliebhaber bleibt der Traum vom großen Bordeaux somit unerreichbar. Aber es gibt eine clevere Alternative: die Zweitweine dieser berühmten Güter. Und gerade in großen Jahren wie 2022 zeigen diese Weine, wie viel Bordeaux-Genuss auch unterhalb der Preisspitze möglich ist.

Zweitweine – kleine Brüder mit großem Potenzial

Zweitweine stammen aus denselben Weinbergen wie ihre berühmten Erstweine, jedoch meist von jüngeren Reben oder von Partien, die stilistisch nicht exakt dem Grand Vin entsprechen. Was früher als Resteverwertung galt, ist heute Ausdruck der Qualitätsoffensive in Bordeaux: Die Châteaux achten zunehmend darauf, auch mit dem Zweitwein ihre Handschrift und ihr Renommee zu zeigen.

Ein eindrucksvolles Beispiel liefert der Jahrgang 2022 – ein Jahr voller Sonne, Konzentration und Reife. Viele Weingüter berichten von idealem Lesegut, das die Selektion sowohl für Erst- als auch für Zweitweine auf ein neues Niveau hob.

Beispiel aus Pessac-Léognan: Le Dauphin d’Olivier 2022

92 Falstaff Punkte - Toller Bordeaux
  • oft-praemiert
  • kraeftiger-rotwein
sehr beliebt
wine-grower
Château Olivier Bordeaux/Pessac-Leognan, Frankreich
wine-grape
Cabernet Sauvignon, Merlot, Petite Verdot
wine-taste
Trocken

Unsere Bewertung

92/100

Kundenbewertung

Sonderangebot 19,99 € Normalpreis 34,99 €
- 43% günstiger
Inkl. 19% MwSt., zzgl. Versand

Auf Lager, 1-2 Tage.

[Lebensmittelangaben]
0.75 l (26,65 €/l)
14,5% Alk.
Artikel: 134423

Ein Paradebeispiel dafür ist der Le Dauphin d’Olivier 2022, Zweitwein des traditionsreichen Château Olivier in der Appellation Pessac-Léognan. Château Olivier, das seit dem Mittelalter Weinbau betreibt, ist eines der wenigen Güter im Graves, das sowohl für Rot- als auch für Weißwein klassifiziert ist.

Der 2022er Le Dauphin zeigt, was möglich ist, wenn ein großer Jahrgang auf kluge Kellerarbeit trifft: Tiefe Frucht, feine Würze, seidige Tannine – ein Wein, der weit über dem liegt, was man sonst von einem Zweitwein erwarten würde. Und das zu einem Preis, der nicht im vierstelligen Bereich liegt, sondern um die 30 Euro pro Flasche. Für Bordeaux ein echtes Schnäppchen – zumal dieser Wein bereits jung viel Freude bereitet, ohne dabei seine Herkunft zu verleugnen.

Warum sich Zweitweine lohnen – besonders in Top-Jahren

Große Jahrgänge wie 2022 bringen gleichmäßig hochwertige Trauben hervor – selbst in weniger privilegierten Parzellen. Das bedeutet: Die qualitative Lücke zwischen Erst- und Zweitwein wird kleiner. Wer also beim Grand Vin zurückschreckt, findet beim Zweitwein oft das deutlich bessere Angebot – besonders, wenn man frühzeitig zugreift.

Jochen Mössner

Weinexperte / Einkaufsleiter