So grillst du das perfekte Steak – außen knusprig, innen saftig
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Jochen Mössner
- Wein & Essen / Rezepte
- 16.05.2025

Der Duft von Fleisch auf dem Grill, das Knistern der heißen Glut und der erste Biss in ein perfekt gegartes Steak. Aber wie gelingt dir das perfekte Steak wirklich? Keine Sorge: Du brauchst keine Profi-Ausrüstung, sondern nur gutes Fleisch, hohe Hitze und ein paar einfache Regeln. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du dein Steak auf den Punkt grillst – außen mit herrlicher Kruste, innen genau so gegart, wie du es liebst.
1. Das richtige Fleisch – dein Fundament für Genuss
Alles beginnt mit der Auswahl: Je besser das Fleisch, desto besser das Ergebnis. Achte auf gut marmoriertes Fleisch – das bedeutet, dass feine Fettadern im Muskel verlaufen. Sie schmelzen beim Grillen und machen dein Steak besonders saftig und aromatisch.
Diese Cuts sind ideal zum Grillen:
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Ribeye (Entrecôte): Besonders saftig, mit typischem Fettauge
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Rumpsteak (Roastbeef): Kräftiger Geschmack, etwas magerer
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Filet: Sehr zart, ideal für Einsteiger
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T-Bone: Zwei Steaks in einem – Filet und Roastbeef mit Knochen
Tipp: Nimm dein Steak mindestens 60 Minuten vor dem Grillen aus dem Kühlschrank. So gart es gleichmäßiger.
2. Der Grill – heiß muss er sein
Egal ob Gas- oder Holzkohlegrill – wichtig ist vor allem eines: Hitze. Und zwar richtig viel. Die Grillfläche sollte auf mindestens 250 °C vorgeheizt sein. Warum? Weil du dein Steak zuerst scharf anbraten willst – und genau hier kommt die Maillard-Reaktion ins Spiel. Ich persönlich bevorzuge den Temperaturbereich 350 bis 380 Grad Celsius.
3. Die Maillard-Reaktion – das Geheimnis der Kruste
Wenn dein Steak auf der heißen Grillfläche liegt, passiert Magie: Die Maillard-Reaktion sorgt dafür, dass sich auf der Oberfläche die begehrten Röstaromen und die braune Kruste bilden. Dabei reagieren Eiweiße und Zucker im Fleisch miteinander – ein Prozess, der bei Temperaturen ab ca. 140 °C einsetzt. Es entstehen hunderte neue Aromastoffe, die für den intensiven, herzhaften Fleischgeschmack verantwortlich sind. Ohne sie kein echtes Steak-Erlebnis.
Wichtig: Damit die Reaktion überhaupt stattfinden kann, muss dein Steak trocken sein. Tupfe es vor dem Grillen mit Küchenpapier ab – feuchte Oberfläche = weniger Röstaromen.
4. Plancha statt Rost – die bessere Methode
Wenn du dein Steak wirklich auf den Punkt grillen willst, verwende statt des klassischen Grillrosts eine gusseiserne Plancha (Grillplatte). Warum?
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Die Plancha speichert und verteilt Hitze gleichmäßiger.
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Sie ermöglicht vollen Kontakt zur Oberfläche, wodurch die Maillard-Reaktion noch intensiver ausfällt.
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Kein Fleischsaft tropft in die Glut – das reduziert Flammenbildung und Bitternoten.
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Du bekommst eine gleichmäßige, durchgehende Kruste, anstatt nur Grillstreifen.
Einfach die Plancha vorheizen und das Steak darauf scharf anbraten. Du wirst den Unterschied schmecken.
5. Grillen – so gehst du vor
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Scharf anbraten: Lege dein Steak auf die heiße Plancha und grille es 1,5 bis 2 Minuten pro Seite, je nach Dicke.
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Nur einmal wenden! So entsteht eine gleichmäßige Kruste.
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Indirekt fertig garen: Danach legst du das Steak an eine weniger heiße Stelle auf dem Grill, um es sanft auf den gewünschten Garpunkt zu bringen.
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Wer auf sein Fingerspitzengefühl nicht vertraut, sollte ein Fleischthermometer benutzen, damit hast du alles im Griff:
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Rare: 48–50 °C
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Medium Rare: 52–54 °C
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Medium: 56–58 °C
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Well Done: ab 60 °C (wenn du's wirklich so willst…)
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6. Steak ruhen lassen – dein letzter Schritt zum Genuss
Nach dem Grillen solltest du dein Steak ca. 5 Minuten ruhen lassen. Das geht am besten, wenn du es locker in Alufolie wickelst oder auf einem warmen Teller parkst. In dieser Zeit verteilen sich die Fleischsäfte gleichmäßig – das macht dein Steak noch saftiger.
7. Würzen – ganz zum Schluss
Salz und Pfeffer kommen erst nach dem Grillen drauf. Wenn du dein Steak in den indirekten Bereich des Grills legst, kannst du zusätzlich einen Zweig Rosmarin und zwei angedrückte Knoblauchzehen obenauf legen – das verleiht dem Fleisch ein feines, mediterranes Aroma. Der Star ist das Fleisch.
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Der perfekte Wein zum Rindersteak
- Zum Rindersteak vom Grill passt am besten ein kräftiger, tanninreicher Rotwein – und das aus gutem Grund: Das fette, eiweißreiche Fleisch vom Rind bringt viel Umami mit, und die Röstaromen durch die Maillard-Reaktion verlangen nach einem Wein mit Struktur, Tiefe und genügend Gegengewicht.
- Die RC Cabernet Sauvignon Reserve von Christian Hirsch ist der ideale Partner von einem perfekt gegrilltem Steak. Seine kräftigen Tannine binden sich an die Eiweiße im Fleisch und sorgen für ein rundes, harmonisches Mundgefühl. Dazu kommt eine Aromatik von Cassis, Tabak, Kakao und Zedernholz – ein perfekter Partner für Röstaromen.
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