Rückgang des Weinkonsums in Deutschland
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genuss7.de Redaktion
- MAGAZIN
- 03.03.2025

In Deutschland ist ein kontinuierlicher Rückgang des Weinkonsums zu beobachten. Laut einer aktuellen Analyse, die vom Deutschen Weininstitut (DWI) in Auftrag gegeben wurde, ist die Menge des eingekauften Weins im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent gesunken. Gleichzeitig ging der Umsatz um 5 Prozent zurück.
Deutsche Weine besonders betroffen
Deutsche Weine verzeichneten sogar noch höhere Verluste: Der Absatz sank um 5 Prozent, der Umsatz um 6 Prozent. Monika Reule, Geschäftsführerin des DWI, führt diese Entwicklung auf mehrere Faktoren zurück: den demografischen Wandel, veränderte Konsumgewohnheiten und ein stärker preisbewusstes Einkaufsverhalten aufgrund der wirtschaftlichen Lage. „Im vergangenen Jahr haben 4 Prozent weniger Haushalte Wein gekauft und dabei besonders auf den Preis geachtet“, erklärt Reule.
Seit 2010 sind die Preise für Wein erstmals wieder leicht gesunken – um durchschnittlich vier Cent pro Liter. Dabei zeigte sich, dass ausländische Weine etwas stärker nachgefragt wurden, da sie mit einem Durchschnittspreis von 3,72 Euro pro Liter günstiger sind als deutsche Weine, die bei 4,47 Euro pro Liter liegen.
Ausländische Weine auf dem Vormarsch
Im Absatz liegen ausländische Weine deutlich vorne. Italien hat mit 18 Prozent den größten Marktanteil, gefolgt von Spanien mit 14 Prozent, das jedoch ein leichtes Absatzminus von 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Frankreich hält einen Marktanteil von 11 Prozent.
Der Anteil deutscher Weine am Gesamtmarkt ist im Vergleich zum Vorjahr sowohl im Absatz (41 Prozent) als auch im Umsatz (45 Prozent) um jeweils 1 Prozent gesunken.
Pro-Kopf-Konsum rückläufig
Insgesamt haben die Deutschen (ab 16 Jahren) im vergangenen Wirtschaftsjahr durchschnittlich 22,2 Liter Wein pro Kopf getrunken – inklusive des Konsums außer Haus. Das entspricht einem Rückgang von 0,3 Litern pro Person im Vergleich zur Vorjahresperiode. Das DWI beschreibt dies als „ein gutes Glas weniger“. Auch der Schaumweinkonsum ging zurück, und zwar um 0,2 Liter pro Kopf.
Diese Entwicklungen deuten auf einen langfristigen Trend hin, der sowohl die Weinindustrie als auch den Handel vor neue Herausforderungen stellt.