Weinbau in Südtirol, klein aber fein
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Jochen Mössner
- MAGAZIN
- 16.01.2025

Geschichte des Weinbaus in Südtirol
Der Weinbau hat in Südtirol eine über 3.000 Jahre alte Geschichte. Schon die Räter, die frühen Bewohner der Region, betrieben den Anbau von Reben. Mit der Römerzeit gewann der Weinbau an Bedeutung, und es entstanden erste Handelswege, die den Südtiroler Wein in das römische Reich exportierten.
Im Mittelalter förderten Klöster und Adelshäuser den Anbau und verfeinerten die Techniken. Der wirtschaftliche Aufschwung des Weinbaus im 19. Jahrhundert ging Hand in Hand mit der Einführung neuer Rebsorten und moderner Kellertechniken. Heute zeichnet sich Südtirol durch den Spagat zwischen Tradition und Innovation aus: Modernste Methoden treffen auf eine tief verwurzelte Verbundenheit mit dem Terroir.
Der Weinbau in Südtirol: Eine Symbiose aus Tradition und Vielfalt
Südtirol, die nördlichste Weinbauregion Italiens, verbindet auf einzigartige Weise alpine und mediterrane Einflüsse. Die Region hat sich dank ihrer klimatischen Vielfalt und traditionsreichen Weinbautraditionen zu einem der spannendsten Weinbaugebiete Europas entwickelt.
Anbaufläche und Weinproduktion
Südtirol nimmt nur etwa 5.500 Hektar Rebfläche ein – das entspricht gerade einmal 0,7 % der gesamten italienischen Weinbaufläche. Doch diese vergleichsweise kleine Fläche hat es in sich: Rund 98 % der Weine aus Südtirol tragen das Qualitätssiegel einer kontrollierten Ursprungsbezeichnung (DOC). Die jährliche Weinproduktion beläuft sich auf rund 350.000 Hektoliter, wobei sich die Region auf Qualität statt Masse konzentriert.
Die Weinanbaugebiete erstrecken sich entlang der Flüsse Etsch und Eisack sowie in den Seitentälern, darunter das Vinschgau, das Eisacktal, und das Überetsch-Unterland. Jedes Gebiet bietet dank seiner Topografie und Mikroklimazonen optimale Bedingungen für unterschiedliche Rebsorten.
Klimazonen: Eine Region, viele Gesichter
Die Besonderheit Südtirols liegt in seinen vielfältigen Klimazonen. Das Gebiet reicht von 200 Metern bis auf über 1.000 Meter Höhe. In den tieferen Lagen entlang der Etsch herrschen mediterrane Bedingungen mit milden Wintern und heißen Sommern. In den höheren Lagen wie im Eisacktal oder im Vinschgau kühlen alpine Winde die Temperaturen ab, wodurch die Trauben langsamer reifen und eine ausgeprägte Säure sowie feine Aromen entwickeln.
Die großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht – ein Phänomen, das durch die Höhenlage verstärkt wird – tragen ebenfalls zur Aromenvielfalt der Weine bei.
Vielfalt der Rebsorten
In Südtirol wachsen rund 20 verschiedene Rebsorten, die perfekt auf die unterschiedlichen Bedingungen abgestimmt sind. Die Region vereint autochthone Sorten, die es nur hier gibt, mit internationalen Klassikern.
Zu den wichtigsten Sorten zählen:
- Weißweine: Südtirol ist bekannt für seine Weißweine, die über 60 % der Produktion ausmachen. Die Aushängeschilder sind Sauvignon Blanc, Pinot Grigio, Gewürztraminer und Chardonnay. Besonders der Gewürztraminer, der aus dem Ort Tramin stammt, hat weltweit einen exzellenten Ruf.
- Rotweine: Bei den Rotweinen dominieren Vernatsch (autochthon), Lagrein (ebenfalls autochthon) und Blauburgunder. Während Vernatsch eher leichte, fruchtige Weine hervorbringt, überzeugt Lagrein durch seine Tiefe und Struktur.
Südtiroler Weine muss man probiert haben
- Südtiroler Weine überzeugen durch eine Stilistik, die sich klar von anderen Weinregionen abhebt. Das Zusammenspiel aus alpinem Klima und mediterranen Einflüssen prägt die Weine trotz ihrer Fülle mit einer besonderen Frische, präzisen Aromen und einer feinen Eleganz. Diese eigenständige Stilistik macht Südtiroler Weine zu einer Bereicherung für jeden Weinkeller und bietet eine spannende Alternative zu den bekannteren Regionen.
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