Vielfalt in den Weinbergen: Die Erziehungsmethoden von Reben im Vergleich

Vielfalt in den Weinbergen

Die Erziehung der Reben ist ein zentrales Element des Weinbaus: Sie beeinflusst Ertrag, Traubenqualität und die Widerstandskraft des Weinbergs gegen Krankheiten und klimatische Herausforderungen. Über Jahrhunderte haben Winzer vielfältige Methoden entwickelt, um Reben an ihre Umwelt und an önologische Ziele anzupassen. Dieser Beitrag stellt die wichtigsten Erziehungssysteme vor – von traditionell bis modern.


1. Buschrebe / Stockkultur (freistehend)

Eine der ältesten und ursprünglichsten Erziehungsformen, auch heute noch typisch in heißen, trockenen Anbaugebieten wie im Mittelmeerraum, Südafrika oder auf den Kanaren.
Merkmale:
Die Rebe wächst als kleiner, freistehender Strauch mit kurzen Trieben, ohne Unterstützung durch Drähte oder Pfähle.
Vorteile:

  • Geringe Anlagekosten

  • Natürliches Schattieren der Trauben, Schutz vor starker Sonneneinstrahlung

  • Wenig anfällig für Windschäden
    Nachteile:

  • Keine Mechanisierung möglich (Lese und Pflege nur von Hand)

  • Wenig geeignet für feuchte oder kühlere Lagen (erhöhtes Risiko für Pilzkrankheiten)


2. Einfacher Pfahl (Goblet / Einzelstamm)

Sehr nah verwandt mit der Buschrebe, jedoch mit einem zentralen Pfahl zur Stabilisierung der Triebe.
Merkmale:
Die Rebe wird zu einem kleinen Stamm mit symmetrischer Krone erzogen.
Vorteile:

  • Besserer Halt bei Wind

  • Traditionelle Ästhetik (z. B. im Châteauneuf-du-Pape)
    Nachteile:

  • Aufwendige Handarbeit

  • Nicht maschinentauglich


3. Drahtrahmenerziehung (z. B. Guyot, Kordon, Flachbogen)

Die in Mitteleuropa und in den meisten modernen Weinbauländern gebräuchlichste Methode.
Merkmale:
Die Reben werden entlang von Drähten in Reihen geführt.
Vorteile:

  • Ermöglicht präzisen Schnitt und Laubarbeit

  • Geeignet für Mechanisierung

  • Optimale Belüftung und Lichtführung
    Nachteile:

  • Höhere Anlagekosten

  • Regelmäßige Pflege nötig (z. B. Biegen und Binden)


4. Pergola / Überdachungserziehung

Vor allem in Norditalien, Argentinien und Madeira verbreitet.
Merkmale:
Reben wachsen über ein Gerüst, die Trauben hängen darunter.
Vorteile:

  • Schutz vor starker Sonne

  • Hoher Ertrag möglich
    Nachteile:

  • Aufwendige Anlage

  • Geringere Traubenqualität bei Überproduktion


5. Spindel- und Minimalschnittsysteme (z. B. Lenz-Moser, GDC)

Für große Flächen und maschinellen Weinbau entwickelt.
Merkmale:
Höher erzogene Stämme, große Zeilenabstände, reduzierte Schnittarbeit.
Vorteile:

  • Geringere Arbeitskosten

  • Eignung für maschinelle Bearbeitung
    Nachteile:

  • Nicht für alle Rebsorten oder Standorte ideal

  • Risiko von Qualitätsverlust bei hohen Erträgen


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Die Buschrebe steht sinnbildlich für den ursprünglichen, handwerklich geprägten Weinbau und wird heute vor allem dort genutzt, wo Trockenheit und Hitze herrschen. Moderne Systeme wie Drahtrahmen und Minimalschnitt prägen hingegen den mechanisierten Qualitäts- und Massenweinbau. Die Wahl der Erziehungsform bleibt ein Schlüssel zur Anpassung an Standort, Klima und Marktanforderungen – und ist zunehmend Teil der Diskussion um Nachhaltigkeit und Klimawandel.

Jochen Mössner

Weinexperte / Einkaufsleiter