Weintastings sind eine Kunst für sich

Weintastings sind eine Kunst für sich

Ein Schluck Wein, ein kurzer Moment Stille beim Weintasting – und plötzlich entfaltet sich ein ganzes Aromenspektrum im Glas. Hast du dich auch schon gefragt, wie Weinverkostung funktioniert und warum manche Menschen dabei genüsslich schwenken und schnuppern? Keine Sorge, du musst kein Sommelier sein, um Spaß am Wein verkosten zu haben. In diesem unterhaltsamen Guide erfährst du, wie du dein eigenes Weintasting zuhause veranstalten kannst. Entdecke Tipps zur Vorbereitung, lerne Wein mit allen Sinnen zu genießen und mach dich bereit für ein genussvolles Abenteuer. Prost – los geht’s!

Vorbereitung: Weinprobe zu Hause planen

Bevor die erste Flasche entkorkt wird, schaffst du am besten die richtige Atmosphäre. Wähle einen hellen, gut belüfteten Raum für deine private Weinprobe, damit dich keine fremden Gerüche ablenken. Stell eine neutrale Umgebung her: Duftkerzen und Parfüm haben heute frei, denn dein Näschen soll sich voll und ganz auf den Wein konzentrieren. Ideal ist ein weißes Tischtuch oder Unterlage, um die Farbe des Weins besser beurteilen zu können. Auch der Zeitpunkt will clever gewählt sein – weder mit leerem Magen noch direkt nach Knoblauchbrot schmeckt das Verkosten optimal. Plane die Verkostung lieber für den frühen Abend, wenn ihr entspannt und neugierig seid.

Natürlich macht Wein verkosten in guter Gesellschaft noch mehr Spaß. Lade ein paar weinbegeisterte Freunde ein, aber halte die Runde überschaubar. Mit vier bis sechs Personen bleibt genug Wein für alle und jeder kann seine Eindrücke teilen. Ein Motto kann ebenfalls die Neugier wecken: Wie wäre es mit einem Weintasting unter dem Thema „Rieslinge aus aller Welt“ oder „Alt gegen Jung: Wein-Jahrgänge im Vergleich“? Solch ein roter Faden gibt eurer Verkostung Struktur und Gesprächsstoff.

Weinauswahl und Reihenfolge: Von leicht zu kräftig

Bei der Weinauswahl gilt: weniger ist oft mehr. Fünf bis sechs Weine reichen völlig, um einen abwechslungsreichen Abend zu gestalten, ohne eure Geschmacksknospen zu überfordern. Überlege dir eine sinnvolle Reihenfolge, denn die ist beim Wein kosten tatsächlich wichtig. Deine Sinne nehmen die Aromen besser wahr, wenn du mit den leichteren Tropfen beginnst und dich zu den schweren hocharbeitest. Konkret bedeutet das: Weißwein kommt vor Rotwein, junge Weine vor gereiften, trockene vor lieblichen. So schmeckt der filigrane Weißburgunder noch fein, bevor ein wuchtiger Cabernet Sauvignon die Bühne betritt. Stell dir die Reihenfolge wie ein Menü vor – zuerst der Aperitif (vielleicht ein spritziger Sekt zur Einstimmung), dann leichte Weißweine, eventuell ein fruchtiger Rosé, anschließend gehaltvollere Rote und als Finale ein edelsüßer Dessertwein. Deine Geschmacksknospen werden es dir danken.

Neben der Reihenfolge spielt auch die Serviertemperatur eine Rolle. Sorge dafür, dass die Weine richtig temperiert sind: Weißweine trinken sich bei etwa 10–12 °C am angenehmsten, Rotweine entfalten ihr Aroma bei rund 16–18 °C. Nimm die Flaschen also rechtzeitig aus Kühlschrank oder Weinregal, damit kein Wein unterkühlt oder zu warm im Glas landet. Apropos Glas: Für jede Weinart das passende Glas parat zu haben, ist kein Hexenwerk. Ein bauchiges Rotweinglas lässt kräftige Rote atmen, während schlankere Weißweingläser die frischen Aromen bündeln. Wenn du nicht zig Gläser besitzt, reicht es auch, pro Person ein Universalglas für Weiß und Rot zu verwenden – Hauptsache, sauber und geruchsneutral (Tipp: Gläser vorher mit klarem Wasser spülen, um Spülmittelreste loszuwerden).

Ausstattung: Gläser, Snacks und Co. fürs Weinverkosten

Ein bisschen Vorbereitung zahlt sich aus, damit dein Weintasting reibungslos abläuft. Essentiell sind natürlich ausreichend Weingläser (am besten mit Stiel, damit die Hand den Wein nicht erwärmt). Pro Wein ein frisches Glas ist ideal, doch spüle notfalls zwischendurch mit Wasser aus. Ein solider Korkenzieher – vom klassisch einfachen Kellnermesser bis zum fancy Flaschenöffner – darf ebenfalls nicht fehlen. Dekanter sind kein Muss, können aber jungen Rotweinen helfen, durch Luftkontakt ihr Potenzial zu zeigen. Hast du keinen Dekanter, reicht es auch, den Wein ein paar Minuten im Glas atmen zu lassen.

Ein bisschen Vorbereitung zahlt sich aus, damit dein Weintasting reibungslos abläuft. Essentiell sind natürlich ausreichend Weingläser (am besten mit Stiel, damit die Hand den Wein nicht erwärmt). Pro Wein ein frisches Glas ist ideal, doch spüle notfalls zwischendurch mit Wasser aus. Ein solider Korkenzieher – vom klassisch einfachen Kellnermesser bis zum fancy Flaschenöffner – darf ebenfalls nicht fehlen. Dekanter sind kein Muss, können aber jungen Rotweinen helfen, durch Luftkontakt ihr Potenzial zu zeigen. Hast du keinen Dekanter, reicht es auch, den Wein ein paar Minuten im Glas atmen zu lassen. Gläser für das Weintasting

Damit eure Gaumen nicht schlappmachen, halte Wasser und neutrale Snacks bereit. Stilles Wasser ist perfekt, um zwischendurch den Mund zu erfrischen, und etwas Baguette oder neutrale Cracker neutralisieren die Geschmacksnerven. Kleine Häppchen wie milder Käse, Oliven oder Schinken dürfen gerne den Genuss abrunden – schließlich soll es ein gemütlicher Abend werden. Übertreibt es mit den Snacks aber nicht während der Verkostung: Ein Stück Brot zwischen den Weinen ist super, ein scharfer Chili-Dip hingegen würde eure Zungen eher verwirren als erfreuen. Den großen Hunger könnt ihr immer noch nach der Probe mit einer Käseplatte oder Pizza stillen, wenn die offiziellen Tasting-Runden abgeschlossen sind.

Extra-Tipp: Bereite einen Notizblock für jeden vor. Auch wenn das nach Arbeit klingt – es macht Spaß, Eindrücke aufzuschreiben! Ihr könnt euch später darüber austauschen und lachen, wenn einer „reife Kirsche mit Zartbitterschokolade“ und der andere „Omas Marmeladenglas“ in derselben Nase hatte. Genau solche persönlichen Assoziationen machen eine Weinprobe lebendig.

Mit allen Sinnen: Farbe, Duft, Geschmack und Mundgefühl

Jetzt kommt der spannendste Teil des Abends: das eigentliche Verkosten. Wein trinken kann jeder – Wein verkosten heißt, ihn mit allen Sinnen zu erleben. Nimm dir also Zeit für jeden Wein und achte auf folgende Aspekte:

  • Auge (Farbe): Das Auge trinkt mit! Halte das Glas gegen einen hellen Hintergrund und schau dir die Farbe an. Ist der Weißwein blassgelb wie Zitronenschale oder gold glänzend? Schimmert der Rotwein purpurrot, rubinrot oder schon ziegelrot am Rand? Die Farbe kann Geschichten erzählen: Ein dunkles Gelb kann auf Reife oder Holzfasslagerung hindeuten, ein braunroter Ton beim Rotwein auf ein älteres Semester. Auch die Klarheit verrät etwas – ein brillanter, klarer Wein wirkt frisch, trüb muss er aber nicht sein (manche Naturweine sind absichtlich ungefiltert). Neig das Glas ruhig leicht und beobachte die „Kirchenfenster“ oder Weintränen, die am Glas herunterlaufen. Dicke, langsame Tropfen deuten auf höheren Alkohol oder Zucker hin – interessant, oder?

  • Nase (Duft): Jetzt heißt es Nase ins Glas! Schwenke den Wein sanft, um die Aromen zu lösen, und schnuppere tief. Was steigt dir in die Nase? Vielleicht der Duft von frisch gepflückten Früchten – etwa Apfel, Beeren, Pfirsich? Oder eher blumige Noten wie Rosen und Holunderblüte? Manchmal erschnuppert man auch Vanille, Gewürze oder eine Prise Holzrauch, besonders bei im Eichenfass gereiften Weinen. Es gibt kein Richtig oder Falsch – alles, was du riechst, ist Teil des Erlebnisses. Genieße den Bouquet-Moment und lass deiner Fantasie freien Lauf. Mit jedem Schnuppern entdeckst du neue Nuancen. Profi-Tipp: halte beim ersten Riechen kurz inne, dann schwenke und rieche erneut – oft entfaltet der Wein nach etwas Luft noch mehr Düfte.

  • Mund (Geschmack und Mundgefühl): Endlich darfst du trinken! Nimm einen kleinen Schluck und lass den Wein im Mund umherwandern. Achte zuerst auf den Geschmack: Ist er eher süß, halbtrocken oder knochentrocken? Spürst du eine frische Säure, die vielleicht an Zitrusfrüchte erinnert und dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt? Wie steht’s mit den Tanninen – das sind die Gerbstoffe, die vor allem Rotweine leicht pelzig oder trocken am Gaumen machen (vergleichbar mit dem Gefühl von schwarzem Tee). Nun zum Mundgefühl: fühlt sich der Wein leicht und schlank an oder eher vollmundig und cremig? Ein hoher Alkoholgehalt kann wärmen, ein Weißwein mit Restsüße kann ölig-weich wirken. Versuch, ein paar Aromen vom Geruch wiederzuerkennen: Findest du die Fruchtnoten auch im Geschmack wieder? Und dann schluck herunter (oder spuck aus, wenn ihr sehr viele Weine probiert). Im Abgang zeigt sich, wie lange der Geschmack nach dem Schlucken noch anhält – ein langer Nachhall gilt oft als Qualitätszeichen.

  • Beim Weintasting

Während du dich durch diese Sinneseindrücke probierst, denk dran: Es gibt kein Prüfungskomitee, nur dich und deine Freunde. Hab also keine Scheu, deine Eindrücke auszusprechen – und sei es noch so kreativ („Der Wein schmeckt, als würde ich in einen Butterkeks beißen!“). Gerade im Austausch lernt man enorm viel und merkt, wie unterschiedlich Wahrnehmung sein kann. Jeder Wein erzählt eine Geschichte und jeder Mensch nimmt sie ein bisschen anders wahr.

Fazit: Jede Weinverkostung ist ein Abenteuer für die Sinne

Am Ende des Abends kommt es auf eines an: den Spaß am Wein. Die Kunst des Weintastings besteht weniger aus strengen Regeln, sondern darin, neugierig zu bleiben und Neues zu entdecken. Jede Weinverkostung ist ein kleines Abenteuer für die Sinne – du weißt nie genau, welche Aromen dich überraschen oder welche Sorte sich als neuer Favorit entpuppt. Also, trau dich und veranstalte dein eigenes Weintasting zu Hause. Ob beim ersten Schnuppern oder dem letzten Schluck – genieße jeden Moment. In diesem Sinne: Auf die Freundschaft, auf den Genuss und auf viele weitere spannende Weinproben!