WERMUT - Herkunft, Geschichte und Herstellung

Was versteht man unter Wermut/Vermouth?

Wermut, auch als Vermouth bekannt, ist ein Wein, der durch die Zugabe von Kräutern, insbesondere Wermutkraut (Artemisia absinthium), aromatisiert wird. Diese Tradition hat ihre Wurzeln in der Antike, wo bereits die alten Griechen dem Wermut heilende Eigenschaften zuschrieben.

Der Name "Wermut/Vermouth" stammt direkt von seinem Hauptbestandteil, dem Wermutkraut, ab. Dieses Kraut verleiht ihm nicht nur seinen charakteristischen Geschmack, sondern war auch der Grund für seine historische Nutzung als Heilmittel. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Stile von Wermut entwickelt, darunter der süße rote Vermouth aus Italien und der trockene weiße Vermouth aus Frankreich.

Diese Getränke unterscheiden sich in Farbe, Süße und Aromenprofil, wobei jeder Stil seine eigene einzigartige Mischung aus Kräutern und Gewürzen aufweist. Heutzutage ist Wermut ein wesentlicher Bestandteil in der Cocktailkultur und wird in klassischen Drinks wie dem Martini und Manhattan verwendet. Seine Vielseitigkeit und sein reiches Aromaprofil machen ihn zu einem dauerhaften Favoriten unter Kennern und Genießern.

Von der Apotheke in die Barszene

In der Antike und im Mittelalter glaubte man, dass Kräuter wie Wermut verschiedene gesundheitliche Vorteile haben könnten. Daher wurde Vermouth in Apotheken hergestellt und vertrieben. Apotheker und Kräuterkundige waren oft für die Zusammenstellung und Zubereitung solcher Kräuterelixiere verantwortlich.

Im 18. Jahrhundert erlebte Europa einen Anstieg des Interesses an Aperitifs und Digestifs. Wermut, mit seinem komplexen Geschmacksprofil aus Kräutern und Gewürzen, fand hier seinen Platz und wurde als ansprechendes Getränk betrachtet. Gleichzeitig wurden die Bars zu sozialen und kulturellen Treffpunkten und Cocktails populärer. Die Verbindung von Wermut mit beliebten Cocktails trug dazu bei, ihn als eigenständiges Getränk in Bars und Haushalten zu etablieren.

Produktion und traditionelle Kräuter

Die moderne Wermutproduktion folgt oft traditionellen Methoden, jedoch haben einige Hersteller innovative Ansätze entwickelt, um verschiedene Geschmacksprofile zu schaffen. Wermut kann in unterschiedlichen Stilen hergestellt werden, von süß bis trocken, je nachdem, welche Kräuter und Gewürze verwendet werden und wie viel Zucker zugesetzt wird. Zu den häufigsten Zutaten gehören neben dem Wermutkraut auch Beifuß, Enzian, Angelikawurzel, und verschiedene Zitrus- und Gewürznoten. Diese Zutaten werden in einer Mischung aus Alkohol und Wein eingelegt, um ihre Aromen zu extrahieren.

Faktoren für hervorragende Qualitäten:

Entscheidend für die Qualität eines Wermut ist der Grundwein. Oft wurden überlagerte, teilweise oxidierte Weine zur Erzeugung von Wermut verwendet und die erzeugten Produkte waren im Geruch und Geschmack dann auch sehr oxidativ. Ein guter Wermut zeichnet sich durch frische Grundweine aus, welche ihm, zu den Kräuternoten, noch eine wunderbar weinige Fruchtkomponente verleiht.

Wermut als Cocktail oder Longdrink 

Wermut ist Bestandteil vieler weltbekannter Cocktails wie z.B. den Klassikern Negroni, Manhattan oder dem Martini. Wer es aber doch etwas frischer und nicht so hochprozentig mag, dem empfehle ich gerne einen Wermut Longdrink.

Meine 5 Lieblinge sind folgende:

Werner Wermut White mit Tonic und einer Limettenscheibe garniert.

Werner Wermut White mit einer nicht zu süßen Zitronenlimonade und einer Zitronenscheibe garniert.

Werner Wermut White mit Pink Grapefruit Saft, Minzblätter und einer Grapefruitscheibe garniert.

Werner Wermut Rosé mit einem Schuss Prosecco und Johannisbeeren.

Werner Wermut Rot mit einem Schuss Tawny Port, ein Spritzer Orangensaft und Himbeeren.

Natürlich alle 5 mit reichlich Eiswürfel serviert und kalt genossen.