Weingut Robert Weil

Weingut Robert Weil

Bei Robert Weil gibt es nur Riesling!

Seit vier Generationen werden auf Weingut Robert Weil Reben angebaut. Bei der Gründung des Weingutes in Kiedrich im Jahre 1875 war eine Reihe von Zufällen hilfreich. Der Gründer des Weingutes, Dr. Robert Weil, Professor für Deutsch an der Sorbonne in Paris, musste im Vorfeld des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 Frankreich verlassen. Er ließ sich zunächst in Rheingauer Nähe, in Wiesbaden, nieder und arbeitete journalistisch. Sicher war diese Entscheidung auch dadurch bestimmt, dass sein Bruder, August Weil, zu dieser Zeit an der Pfarrkirche zu Kiedrich als Chorregent und Pfarrer tätig war. Da die Familie in Kiedrich auch schon Weinbergsbesitz hatte, nutzte Dr. Robert Weil im Jahre 1875 die Chance, endgültig in Kiedrich ansässig zu werden, indem er das Wohnhaus des verstorbenen englischen Baronets Sir John Sutton erwarb. Aus einer sehr begüterten, altadligen Familie aus der Grafschaft Lincolnshire stammend, war Sutton 1857 nach Kiedrich gekommen. Als Wohltäter wirkte er in den folgenden Jahren mit erheblichen Geldmitteln für die Restaurierung der gotischen Kirche Kiedrichs und ihrer vermutlich ältesten, spielbaren deutschen Orgel. Ebenso bewahrte er durch eine Stiftung für Kiedrich die einzigartige Form des liturgischen Gesanges in Form der deutschen Gregorianik, wie sie noch heute dort gepflegt wird. Mit dem Entschluss Dr. Robert Weils, sich in Kiedrich niederzulassen, ging die Entscheidung einher, seinen kleinen Weinbergsbesitz auszudehnen, um ein Weingut zu gründen. So erwarb er vom späteren Chefkoch des Berliner Hotels Adlon, Nilkens, dessen Kiedricher Weingut, kaufte beste Weinberge aus dem Besitz des Grafen von Fürstenberg und das renommierte Weingut Buschmann. Mit Visionen und unternehmerischem Wagemut war damit der Beginn für Weingut Robert Weil gesetzt. Heute gehört das Weingut zur Spitze des Rheingaus, bzw. Deutschlands.

Damals wie heute war die klare Vision im Weingut von Robert Weil die Produktion von Spitzenweinen. Mit erstaunlicher Zielstrebigkeit, Durchsetzungskraft und Visiongedanken machte sich das Weingut so auf seinen Weg an die Spitze der deutschen Weine und wurde schon sehr bald sogar international vertrieben. Die Riesling-Auslesen aus dem Hause von Doktor Robert Weil wurden im auslaufenden 19. Jahrhundert an viele Kaiser- und Königshäuser in ganz Europa als die passenden Pendants zu den weltweit bekannten Bordeaux-Weinen geliefert.

Von dem Jahrgang der 1893er Auslese kauft das Wiener Hofwirtschaftsamt sogar 800 Flaschen, und zwar für 16 Goldmark. Dieser Preis war selbst zu den Hochzeiten der Rieslingpreise vom Rhein absolut einmalig und hatte natürlich auch eine große Aussage. Robert Weil hatte seinen Traum verwirklicht und hat aus seinem ehemals kleinen Weingut in Kiedrich einen weltführenden Rieslingproduzenten gemacht.
Diese Erfolgsgeschichte zog sich weiter fort. Denn um die Jahrhundertwende konnte man die Weil-Weine auch im Hotel Adlon in Berlin, wie auch vielen anderen Nobelhotels der europäischen Groß- und Hauptstädte finden. 1928 verzeichnete die Weinkarte des „LZ 127 Graf Zeppelin“ bei seiner Jungfernfahrt nach New York eine „1920 Kiedricher Gräfenberg Trockenbeerenauslese Bestes Fass Nr. 20“ aus dem Hause Dr. Weil.

Die Etablierung war geglückt. Das Weingut Robert Weil hatte es durch unternehmerischen Wagemut und viel Visionärsgeist vom bürgerlichen Weingut in die Reihe der Großen geschafft.

Der heutige Chef auf dem Weingut ist der Urenkel des Gründungsvaters, Wilhelm Weil. In vierter Generation kümmert sich dieser nun um die Fortführung der Familientradition und des Unternehmens. Nach wie vor findet man auf den 90 Hektar Rebfläche des Weingutes nur Riesling. Diese Konzentration auf eine, und nur eine Rebsorte führt zum nahezu perfekten Umgang mit genau dieser. Dabei gilt nach wie vor: Qualität aus der Verbindung von Tradition und Moderne.

Die Weilerschen Riesling-Weine

Entscheidend für den Charakter der Weine vom Weingut Robert Weil sind die mineralhaltigen Böden aus Schiefer, die sich rund um die Kiedricher Berglagen ziehen. Dadurch entsteht die typische Eleganz und Frucht, die durch passende Komplexität und Dichte am Gaumen ergänzt wird.  Sowohl die trockenen, wie auch die fruchtsüßen Varianten sind durchaus passende Essensbegleiter, zeigen ihren unverkennbaren Charakter aber auch im Solo-Gang.
Das Zusammenspiel selbstbewusster, aber feiner Säure mit der naturbelassenen Restsüße, die dem Riesling inne wohnt, hat die Weil-Weine zu hohen Auszeichnungen auf der ganzen Welt gebracht.